Scherenlexikon
Das kleine Scherenlexikon
Augen
Runde oder Ovale Öffnungen für Daumen und Finger, um die Schere zu bedienen.
Ätzen
Beschriftung der Schere mit dem Herstellerlogo, Modelnamen oder Herstellungsort “Solingen” mittels Säure-Ätzung.
Blatt
Mit Blatt werden die Außenseiten von Ober- und Unterbeck, ergo der beiden Scherenhälften bezeichnet.
Chiro-Form
Im Gegensatz zur klassischen Scherenform sind die Augen (Griffringe) bei der Chiroform nach außen gerichtet sowie die Halme (hintere Teil der Schere) länger. Hierdurch wird weniger Kraft beim Haare Schneiden benötigt.
Damast-Stahl
Auch Damaszener Stahl. Viellagig gefalteter Stahl, der als besonders hart gilt. Bearbeitungstechnik stammt ursprünglich aus Damaskus. Charakteristisch ist das organisch anmutende, einzigartige Muster.
Effilierschere
Statt Schnittflächen haben diese Scheren beidseitig “Zacken”, die man auch Zahnung oder Zähne nennt. Kennzeichen der Effilierschere sind zwei gezahnte Schneiden im Gegensatz zur Modellierschere, welche nur einseitig gezahnt sind. Effilierscheren dienen zum starken Ausdünnen der Haare.
Elastikstopper
Distanzhalter zwischen den beiden Scherenaugen: Ein kleiner Stopper aus Kunststoff oder Gummi federt das Aufeinandertreffen der beiden Griffringe ab. Dies macht den Schließmechanismus angenehmer und beugt der Abnutzung vor. Wird bisweilen auch Anschlagpuffer genannt.
Fingerhaken
Zur Auflage des kleinen Fingers, der auf diese Weise den Schließvorgang und die Handhabung der Schere erleichtert. Schonender für die Hände und daher meist nur bei Friseur- und Hundescheren.
Gangstelle
Mit maximaler Präzision müssen sich die beiden Scherenhälften gegeneinander bewegen und an der Gangstelle (Kreuzungsstelle) perfekt zusammenpassen.
Gewerbe
Dies ist die Stelle, an der die beiden Scherenhälften miteinander verbunden werden. Entscheidend für den leichten Gang ist die reibungslose Form des Halbmonds.
Griffringe (auch Augenringe)
Umschließt die Augen, also die Fingeröffnungen. Alternativ sind damit die herausnehmbaren Gummiringe gemeint für die Innenseiten der Augen.
Halbmond
Bezeichnet wird damit eine spezielle, ineinandergreifende Formung beider Teile, die sich präzise und weich gegeneinander bewegen.
Halm
Das untere, nicht schneidende Teil eines Scherenbeckens.
Hohlschliff
Betrachtet man die Schere von der Seite, so kann man zwischen den Scherenblättern durchblicken. In dieser Hohle werden die Haare sicher gehalten. Der Hohlschliff verbessert die Schärfe der Schneiden.
Honen / verhohnt
Feinpolierte Schneiden, die so umso schärfer werden und kreatives Slicen (s.u.) erlauben.
Konvexe Klingen
Optimierung des Winkels an der Schneide: Er wird spitzer und die Schärfe der Schneide wird optimiert.
Modellierschere
Sie hat eine glatte und eine gezahnte Schneide im . Mit ihr werden Übergänge und fransige Konturen geschnitten.
Ober- und Unterbecken
Gemeint sind die beiden Scherenhälften: Am Oberbeck sieht man die Schraube, hier ist üblicherweise das Logo des Herstellers und der Modellname zu sehen. Das Unterbeck ist das Gegenstück darunter. Beide Teile liegen passgenau aufeinander und werden durch die Schraube verbunden.
Offset und Semi-Offset
Ergonomische bzw. halbergonomische Scherenform mit versetzten Griffringen.
Rohling
Person ohne Manieren. ;)
Desweiteren noch unbearbeitete Scherenbecken.
Rücken
Wie der Name schon sagt: Rückseite eines Scherenbeckens.
Schraube
Verbindet beide Scherenbecken. Mit ihr wird der Gang einer Schere reguliert. Viele Schrauben lassen sich mit einem Werkzeug individuell einstellen oder nachjustieren, wenn sie durch starken Gebrauch locker wurden. Idealerweise geschieht dies durch einen Fachmann, beispielsweise bei unserem Wartungs- und Reparaturservice.
Slicen
Schnitttechnik, bei denen die geöffneten Scherenblätter ähnlich wie ein Messer durch die Haare gezogen werden. Slicen erfordert einen einwandfrei scharfen Schliff. Der beabsichtigte Effekt dieser Technik sind besonders weiche ebenmäßige Stufenübergänge im Haar.
Solingen
Stadt in Nordrhein-Westfalen, die seit dem Mittelalter weltberühmt für ihre Scheren- und Schneidwarenindustrie ist. Trägt auch den Beinamen Klingenstadt. Produktionssitz einiger der bekanntesten Schneidwarenhersteller wie z.B. Zwilling, Tondeo und Jaguar u.v.m. Scheren oder Messer dürfen nur mit dem Schriftzug “Solingen” oder “made in Solingen” gezeichnet werden, wenn die wesentlichen Herstellungsstufen in Solingen erfolgten.
Stahl
Friseurscheren werden aus Stahl gefertigt. Für die eher günstigen Modelle verwendet man Normalstahl, der einen gewissen Rostschutz durch Verchromung oder Vernickelung erhält. Heute wird aber fast ausschließlich mit rostfreien Edelstählen gearbeitet. Zu ihnen gehört auch japanischer Kobaltstahl, Japanstahl oder - bei Messern - mehrfach gefalteter Damaststahl. Einige Scheren haben auch eine spezielle bläulich-schimmernde Titan-Legierung.
Stempeln
Beschriftung der Schere mit dem Herstellerlogo, Modelnamen oder Herstellungsort “Solingen”. Alternativ spricht man je nach Vorgang auch vom Ätzen (Färbung mittels Säure), Lasern oder Gravur. Scharfescheren.de bietet bei vielen Produkten auch eine individuelle Gravur an.
Tulipzahnung
Sie erhält ihren Namen durch die tulpenförmigen Zahnköpfe. Sie bieten Präzision beim Schneiden, während die Hälse viel Platz lassen für das verbleibende Haar.
Turmspitze
Manikürschere, deren breitere Scheiden eine feine Spitze haben, so dass es an eine Turmspitze erinnert. Quasi eine Kombination aus breiterer Nagel- und feinerer Hautschere.
Wate
Fachbegriff für die Schneidkanten am Ober- und am Unterbeck. Sie sind eigentlich die Funktionsträger einer Schere.
Zahnung
Modellier- und Effilierscheren haben gezahnte Schneiden, sodass nur Teile der Passés geschnitten werden: zum Ausdünnen, für fedrige und fließende Effekte.
Zwischen
Das Zwischen ist der mittlere Bereich der Schere mit Halbmond und Schraubenloch.